Mittwoch, 29. Juli 2020

[Rezension] Allen Eskens - In Gestalt eines Anderen

Beschreibung: 
Die Suche nach der Identität eines Mannes namens James Putnam.
Wer war James Putnam? Die Beantwortung dieser Frage ist für Detective Alexander Rupert die letzte Hoffnung, sein verkorkstes Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Doch dieser verwirrende Fall von Identitätsdiebstahl explodiert regelrecht, als Alexander auf die Spur von Drago Basta stößt. Basta ist ein im Balkankrieg ausgebildeter Attentäter und seit Jahren auf der Suche nach »James Putnam«.
Und plötzlich ist Alexander in ein Blutbad verwickelt, das er selbst ausgelöst hat …

Details:
Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Festa Verlag (30. Juli 2019)
Buchreihe: Festa Must Read
Sprache: Deutsch
Originaltitel: The Guise of Another
Übersetzung: Claudia Rapp
ISBN-10: 3865527671
ISBN-13: 978-3865527677
Größe: 13,1 x 3,5 x 20,5 cm
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*Triggerwahrnung*
Der Inhalt des Buches führt in tiefe menschliche Abgründe und ist daher für Menschen, die sensibel sind, eher weniger geeignet.

Eigene Meinung:
Das Cover ist schon recht spannend gemacht, man erkennt auf dem Cover nicht viel, aber das passt sehr gut zum Buch, so düster und dunkel. Vor allem nur die Hälftes des Mannes zu sehen ist wahnsinnig passend, da hat sich wirklich jemand etwas bei dem Cover gedacht. Der Titel passt auch super zu dem Thriller.
Alexander Rupert ist in seinem Leben gerade an einem Punkt, an dem er sich selber nicht mehr wirklich helfen kann, sein gesamtes Leben geht den Bach runter und da kommt ihm ein neuer Fall gerade recht, einfach um einen letzten Strohhalm zu ergreifen um sein Leben wieder in die gewohnte Waage zu bringen. Mehr sollte man selber entdecken, denn die Ermittlungen gegen Drago Basta sind wirklich gut als Charakter angelegt und eingebettet und schaffen einen sehr interessanten Gegenpol zu den beiden Brüdern Rupert. 
Alexander Rupert ist als Charakter sehr komplex und vielschichtig angelegt, er überrascht den Leser immer wieder, was ihn auch sehr schwer einschätzbar macht, gleichzeitig erscheint sein Bruder Max sehr offen für den Leser, aber auch er überrascht immer wieder mit seinen Handlungen im Laufe des Buches. Mit Alexander und Max sind also zwei sehr spannende und tiefgründige Charaktere geschaffen, die das Buch wirklich zu einer Überraschung werden lassen. 
Ein besonders spannender Killer und auch der Gegenpol ist Drago Basta, ein sehr interessanter Charakter, der über die Jahre zu einem kaltblütigen Mörder geworden ist. Die Rückschauen in seinen Lebensweg offenbaren viel über sein Wesen und sind teilweise sehr erbarmungslos und hart, so ist Drago Basta nun auch - hart, unnachgiebig und abgebrüht.
Das Buch zieht den Leser in die menschlichen Abgründe, Drogen, Sex, tiefe psychische Abgründe, die im Buch immer wieder zum Tragen kommen, mit dem Diebstahl der Identität kratzt man nur an der Oberfläche des Buches, der Abgrund geht noch viel, viel tiefer.  
Der Schreibstil von Allen Eskens ist wirklich gut, teilweise kalt und emotionslos, aber an den richtigen Stellen wirklich fesselnd und tiefgehend. Er verwickelt viele Handelsstränge und das macht das Buch spannend, obwohl man keine wirkliche Sogwirkung hat. Gleichzeitig erinnert die Atmosphäre im Buch wirklich an einen guten Agentenfilm und damit den Leser wirklich in dieses Gefühl des Geheimnisvollen bringt. Eskens legt viel Wert auf Realität in seiner Geschichte und auf die Ermittlungen gegen Drago Basta, trotzdem lernt man alle drei Hauptcharaktere sehr gut kennen. 

Fazit: 
"Im Gestalt eines Anderen" ist wirklich ein solider Thriller mit guten Momenten, entfaltet aber nicht die volle Sogwirkung, die man vielleicht erwartet. Eskens legt viel Wert auf die Arbeit als Detektiv und durch die Wendungen, die vor allem von den Charakteren ausgehen, wird das Buch spannend, auch ist die Atmosphäre im Buch sehr agententauglich. Trotzdem ist es eher ein ruhiger Thriller, der tief geht und sehr realistisch ist, aber es fehlt etwas das Highlight in dem Buch, da wäre noch Luft nach oben gewesen.

Dafür gibt es 4 Rosen: 

Danke an den Festa Verlag für das Rezensionsexemplar.

Dienstag, 21. Juli 2020

[Kurz-Rezension] Jens van Rooij - HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! – 55 fantastische Reiseziele in Deutschland

Beschreibung:
In weiter Ferne so nah
Es ist verblüffend, wie exotisch manche Orte in Deutschland anmuten. Am bayerischen Eibsee mit seinem türkisblauen Wasser wähnt man sich in der kanadischen Wildnis. Die bunten Häuschen auf Helgoland könnte man glatt mit denen am Muizenberg Beach bei Kapstadt verwechseln. Ulm schmückt sich mit einer gläsernen Pyramide, genau wie in Paris ... »Hiergeblieben!« ist ein leidenschaftliches Plädoyer für das Reisen vor der eigenen Haustüre und entführt Leser zu faszinierenden wie kuriosen Sehenswürdigkeiten in Deutschland.

>> Das bietet dieses HOLIDAY-Buch:
• 55 fantastische Landschaften, Orte und Sehenswürdigkeiten in Deutschland, die jedes Fernweh heilen
• Die spannendsten Sehenswürdigkeiten sowie Hotels und Restaurants in der Umgebung
• Tipps für Wanderungen, Ausflüge und Naturerlebnisse

Details:
Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: HOLIDAY, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH; Auflage: 3 (6. Mai 2020)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3834231215
ISBN-13: 978-3834231215
Größe: 21,5 x 2,5 x 27,1 cm

Fazit:
Urlaub in Deutschland muss nicht immer langweilig sein und Deutschland hat durchaus mehr zu bieten als nur die Nord- und die Ostsee oder die Alpen. Besondere Anregungen finden man hier in diesem netten Buch über Reiseziel in Deutschland, teilweise hat man hier sehr bekannte Sachen dabei, aber auch der ein oder andere Geheimtipp verbirgt sich darunter. 
Natürlich findet man durchaus die Städte Berlin, München und Hamburg, aber auch Ecken von Deutschland, die man sich durchaus einmal ansehen kann. Unterteilt wird das Buch dabei nur in Nord und Süd, dabei wird ein grader Schnitt durch Deutschland gezogen, den sicher nicht alle Regionen gut finden, aber darüber kann man hinweg sehen. 
Das Buch wird mit hochwertigen Fotos wirklich gut unterlegt, auch die Hotelpreise bewegen sich im mittleren Hotelsegment, man findet sicher bei einer gezielten Suche auch noch anderes, wenn man sich etwas anderes vorstellt. Die Tipps bei den Restaurants dagegen sind durchaus recht hochpreisig, das fällt auch bei allen Orten auf und da kann man sich auch andere Möglichkeiten für ein nettes Essen finden. 
Neben den Angaben zur Unterkunft und zur Verpflegung werden auch noch weitere Aktivitäten vorgestellt, die man in der Region machen kann und damit kann man einen Ort durchaus auch mal als Kurzurlaub oder sogar als Jahresurlaub ausbauen. 
Urlaub in Deutschland muss also nicht langweilig sein und wer keine Ideen hat, dem kann dieses Buch eine ganze Fülle von Anregungen bieten, die man teilweise wirklich auch gut miteinander kombinieren kann. 

Dafür gibt es 4 Rosen: 
Danke an Netgallery und den Holiday Verlag für das Rezensionsexemplar. 

Mittwoch, 15. Juli 2020

[Kurz-Rezension] Renate Bergmann - Das bisschen Hüfte, meine Güte: Die Online-Omi muss in Reha

Beschreibung:
Hinfallen, Aufstehen, Körnchen trinken
Renates Rollator rollt und rollt, aber nicht vollkommen rund: 82 Jahre, 4 Ehemänner und 3000 Flaschen Korn haben Spuren hinterlassen, jemand muss an die Hüfte ran – und Renate deshalb ins Krankenhaus. Und weil so ein Mensch ja kein Koyota ist, dem man einfach ein neues Ersatzteil einbaut, geht Renate im Anschluss an die Ohpee dahin, wo es wehtut, zu den Bandscheiben und Raucherecken, zu den Kurschatten und höhenverstellbaren Betten: In die Reha, die sie kurzerhand zur Kur erklärt und rockt. Nach sechs Wochen Wandlitz ist sie um viele Geschichten, einen pinkfarbenen Jockeyanzug, ein paar Schuhe mit Spannweite H, eine ganz besondere Halskette und eine Erkenntnis reicher:
«Frau Köster hat neulich gesagt 'Hauptsache, oben klar und unten dicht.'»
Da hat se recht.

Details:
Taschenbuch: 256 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch; Auflage: 19. (31. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783499270444
ISBN-13: 978-3499270444
ASIN: 3499270447
Größe: 12,3 x 2 x 19 cm
Kaufen?

Fazit:
Das Cover passt einfach wahnsinnig gut in die Reihe rund um die Online-Oma, es ist immer witzig anzusehen und auch schön gezeichnet. Eben ein Cover, was gleich auffällt. 
Renate Bergmann ist einfach unverwechselbar mit ihrer Art und das zeigt sich auch in diesem Buch wieder perfekt. Einfach mal reinlesen und sich von den nicht ganz normalen Alltag der Online-Oma verführen lassen, man wird sie wahrscheinlich nicht wieder missen wollen. 
Etwas schade ist, dass es mit der eigentlichen Kur im Buch erst etwas spät einsetzt, da ist die Hälfte des Buches schon gelesen, aber das gibt nur Abzüge in der B-Note, weil sonst ist das Buch einfach zum Abschalten und für Zwischendurch sehr zu empfehlen.
Renate Bergmann (alias Torsten Rohde) schafft es, Alltagsgeschichten mit einem Witz zu erzählen, dass man die Online-Oma einfach lieben muss, immer wieder fällt ihr etwas neues ein und immer wieder muss man lachen und auch, wenn man noch nie auf Kur war, finde man das Buch einfach wahnsinnig lustig und perfekt zum Abschalten. 

Dafüt gibt es 4 Rosen: