Hallo ihr Lieben,
heute darf ich euch zu Tag 2 der Blogtour zu "Schneeglöckchenzauber" von Isabella Muhr begrüßen.
Ich habe heute nach der Buchvorstellung gestern nun das Thema Kindheitstrauma, was ein recht schwieriges Thema ist, aber ich versuche, euch es etwas aufzuarbeiten, damit es informativ wird, aber eben nicht zu sehr in die Tiefe geht.
~ Kindheitstrauma ~
Unter dem Begriff Kindheitstrauma (auch Kindheits-Belastungsfaktoren, frühkindliche Stress-Erfahrungen, Adverse Childhood Experiences kurz: ACE) werden zusammenfasst: Kindesmisshandlung, sexueller Missbrauch von Kindern, schwere Vernachlässigung, Kriegserlebnisse (siehe auch Kriegskind), Trennung/Scheidung der Eltern sowie weitere familiäre/soziale Stressfaktoren. Ein Trauma ist eine schwerwiegende psychische Verletzung.
In Deutschland liegen die Häufigkeiten von schweren Trauma-Ereignissen zwischen etwa 1 und 11 % der Bevölkerung. Kindheitstraumen können dramatische und langfristige Folgen für die Gesundheit der Betroffenen haben, besonders wenn eine entsprechende Vulnerabilität (Verletzlichkeit, Diathese) vorliegt. Es besteht eine Dosis-Wirkungs-Beziehung: Je schwerwiegender und längerdauernd die Trauma-Ereignisse sind, je früher sie eintreten und je mehr Ereignisse und Belastungen insgesamt bestehen, umso höher steigt die Wahrscheinlichkeit für körperliche oder/und psychische Erkrankungen sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter. Andererseits entwickelt der weitaus größere Teil der Betroffenen langfristig keine Erkrankungen, und zwar wenn keine Vulnerabilität vorliegt, wenn Schutzfaktoren (Resilienz) zur Verfügung stehen oder wenn die Traumen weniger schwerwiegend sind.
Die Entwicklung von Kindheitstraumen zu Erkrankungen im Erwachsenenalter geschieht vorwiegend auf zwei Wegen: Einerseits erhöht sich bei Betroffenen die Vulnerabilität gegenüber künftigen Stress-Ereignissen, und andererseits zeigen Betroffene vermehrt gesundheitliche Risikoverhaltensweisen, zum Beispiel Rauchen oder Alkoholmissbrauch. Die Ergebnisse zur Häufigkeit sind durch große Studien epidemiologisch abgesichert. Sie legen Maßnahmen der Prävention in der frühen Kindheit nahe, zum Beispiel durch den Einsatz von Familienhebammen.
Prävalenz
Zahlen zur Prävalenz (Häufigkeit) von Kindheitstraumen liegen in Deutschland in Form der Polizeilichen Kriminalstatistik und der Kinder- und Jugendhilfestatistik (siehe ArtikelKindesmisshandlung) vor. Es ist von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen. Bei Bevölkerungsstichproben ist das Problem der unerkannten Fälle deutlich geringer. In einer repräsentativen deutschen Bevölkerungsstichprobe vom April 2010 wurden 2504 Erwachsene retrospektiv nach Kindheitstraumen bis zum Alter von 18 Jahren befragt (mittleres Alter 50,6 Jahre, Spannweite 14 bis 90 Jahre). Zu fünf vorgegebenen Formen von Misshandlung und Vernachlässigung gaben die Befragten die Häufigkeit beziehungsweise den Schweregrad in vier Stufen an (Lebenszeitprävalenz).
Die verschiedenen Formen von Misshandlung und Vernachlässigung treten mit unterschiedlicher Häufigkeit auf. 1,9 % der Befragten waren schwerer sexueller Misshandlung ausgesetzt gewesen, 10,8 % schwerer körperlicher Vernachlässigung. Bei Berücksichtigung von Misshandlung und Vernachlässigung aller Schweregrade (das heißt bei weiter Definition) ergeben sich höhere Häufigkeiten, zum Beispiel sexuelle Misshandlung mit 12,5 %. Vernachlässigung kam drei- bis fünfmal häufiger vor als Misshandlung. Viele Befragte hatten mehrere Formen von Misshandlung und Vernachlässigung erlebt (Kumulation, Häufung). Zwei Formen schwerer Misshandlung beziehungsweise Vernachlässigung waren 3,3 % der Befragten ausgesetzt gewesen, drei bis fünf Formen 2,3 % der Befragten.
In einer früheren repräsentativen Erhebung der deutschsprachigen Bevölkerung im Alter von 16 bis 59 Jahren berichteten von den knapp 3300 Befragten 74,5 % mindestens ein Ereignis der Züchtigung vor dem Alter von 16 Jahren (zum Beispiel „Meine Eltern haben mir eine runtergehauen“). 10,6 % der Befragten berichteten mindestens ein Ereignis der körperlichen Misshandlung (zum Beispiel „Meine Eltern haben mich geprügelt, zusammengeschlagen“). Mindestens ein Ereignis sexuellen Missbrauchs mit Körperkontakt vor dem Alter von 16 Jahren hatten 8,6 % der Frauen erlebt und 2,8 % der Männer. Von diesen waren sexuellem Missbrauch mit Penetration ausgesetzt gewesen 3,3 % der Frauen und 0,9 % der Männer. „Der grössere Teil der Vorfälle mit Körperkontakt besteht aus sexuellen Berührungen ohne Penetration“.
Die enorme Größenordnung der Problematik wird in folgender Modellrechnung deutlich: Bei der Bevölkerungszahl in Deutschland von ca. 80 Millionen und unter derhypothetischen Annahme, dass die Prävalenzen für Kindheitstraumen in der gesamten Bevölkerung gleich sind, wären bei einer Prävalenz von 1 % schätzungsweise 800.000 Menschen betroffen; bei 10 % wären es 8 Millionen Menschen.
28,3 % der Befragten hatten körperliche Misshandlung erfahren, 26,9 % hatten erlebt, dass mindestens ein Mitglied im Haushalt Substanzmissbrauch (Alkohol- oder Drogenmissbrauch) betrieb. Bei sexuellem Missbrauch besteht ein erheblicher Unterschied zwischen Frauen und Männern (weiblich 24,7 %; männlich 16,0 %). Legt man sieben Belastungs-Kategorien zugrunde (siehe Tabelle 2 ohne emotionale und physische Vernachlässigung sowie ohne Trennung/Scheidung), so hat nur die Hälfte (49,5 %) der Befragten kein Kindheitstrauma erlitten; 24,9 % haben 1 Trauma und 25,6 % haben zwei oder mehr Traumen erlitten. Die Kumulation von Kindheitstraumen ist mit einem Viertel sehr häufig.
In Stichproben von psychiatrischen und psychosomatischen Patienten liegen die Häufigkeiten von Kindheitstraumen deutlich höher. In einer retrospektiven Untersuchung von 407 erwachsenen psychosomatischen Patienten waren die drei am häufigsten genannten Kindheits-Belastungsfaktoren:
- emotional schlechte Beziehung zu den Eltern (67 %);
- chronische familiäre Disharmonie/mit Gewalt (59 %);
- berufliche Anspannung beider Eltern von klein auf (43 %).
Die aufgrund von Kumulation schwerwiegendsten Kindheitstraumen waren:
- häufig geschlagen/misshandelt (26 %);
- schwerer sexueller Missbrauch (9 %).
Bei diesen beiden Traumaformen gaben die Patienten im Durchschnitt jeweils noch fünf weitere Belastungsfaktoren an.
Die am häufigsten angewendete Erhebungsmethode der Kindheitstraumen ist die retrospektive Befragung von Erwachsenen mittels Fragebogen. Diese Methode ist insofern alsvalide (gültig) anzusehen, „dass Erinnerungen an traumatische Ereignisse vergleichsweise valide bezüglich der Frage, ob ein Ereignis stattgefunden hat oder nicht, erfasst werden können. […] Epidemiologische Untersuchungen tendieren zu einer Unterschätzung der realen Prävalenzen.“
Folgen
Kurzfristige Folgen von Kindheitstraumen sind gegebenenfalls körperliche Verletzungen sowie akute Belastungsreaktionen und psychoreaktive Symptome, vor allem akute Angstsymptome. Im Weiteren kann sich eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickeln. Bei anhaltendem Stress erfolgt langfristig eine erhöhte Kortisol-Ausschüttung. Es kommt zu Beeinträchtigungen der Hirnentwicklung und zu „biologischen Narben“, was sich in einer lebenslangen Dysfunktion des Stress-Verarbeitungssystems im Sinne einer erhöhten Vulnerabilität für körperliche wie psychosoziale Belastungssituationen niederschlagen kann. Weiterhin kann es zu sozialen, emotionalen und kognitiven Beeinträchtigungen kommen.
Quelle: Wikipedia
Quelle: Wikipedia
~ Blogtour ~
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~ Gewinnspiel ~
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Kinder sollten nie im Leben in ihrer Kindheit Dramen durchleben müssen, macht mal einen Vorschlag, wie man Kinder schützen kann?
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Alles Liebe,
Katja