Hallo ihr Lieben,
heute mal zu einem ganz aktuellem Thema, was die lieben Leute von
Recensio Online wirklich gut aufgenommen haben und das seit ein paar Tagen auf Facebook und Instagram heiss diskutiert wird und zwar geht es darum, wie ehrlich die Buchszene eigentlich ist.
Da ich so den Eindruck habe, dass ich die paar Zeichen beim Kommentieren nicht ausreichen, habe ich mir gedacht, werde ich doch mal einen ganzen Post dazu verfassen. Im Übrigen sei an der Stelle gesagt, dass es dabei nicht nur die Buchszene betrifft, auch viele andere Sparten oder auch grosse Influencer, worüber man sich da wundern kann.
Ihr bekommt also heute mal völlig offen meine Meinung um die Ohren gehauen, ich warne da schon mal vor, damit ihr euch nicht wundert, weil das natürlich auch gleichzeitig ein tiefer Blick hinter die Kulissen gibt, was eigentlich so manchmal zwischen Autoren und Bloggern, Bloggern und anderen Bloggern etc. abläuft.
~ Gekaufte Follower ~
Also mal ab davon, dass ich dafür kein Geld ausgeben würde, wundere ich mich doch manchmal, wenn ich mir die Interaktion auf grösseren Profilen ansehe, wie wenige Kommentare oder Likes reinkommen, wenn die Followerzahl doch so gross ist. Das ist einfach der Eindruck, wenn man immer mal wieder schaut, was ein Bild oder ein Post für eine Reichweiter generiert, kann man da einiges ableiten.
Klar geht viel über die Zahl der Follower und auch einige Verlage setzen eine Mindestfollowerzahl voraus, um einen als "Buchblogger" ernst zu nehmen, aber auf der anderen Seite muss man es auch realistisch sehen, es ist eine Zahl, Punkt. Die Zahl sagt nun wenig über den Account oder den Content aus und ich glaube, dass man sich von der Vorstellung mal verabschieden muss.
Ich bin ehrlich, ich habe lieber weniger Follower, aber dafür welche, die mein Content und auch meine Meinung interessieren und die dann nicht nur liken sondern auch kommentieren, das bringt mir in meinen Augen mehr.
Klar kann ich dann sagen, ich habe so und so viele Follower, aber ich bin da vielleicht anders, mir ist es wichtig, dass ich keine 50 % oder mehr Followerleichen, wie man sie immer so schön nennt, habe, die zwar da sind, aber weder etwas kommentieren noch irgendwie Interesse an meinen Posts haben.
Aber klar hat es dann auch etwas mit Selbstwahrnehmung zu tun, wenn ich denke, ich bin so wichtig, dass ich mir Follower kaufen muss oder mich dann eben für grössere Verlage oder auch Marketingagenturen interessant genug machen muss.
~ #miteinanderstattgegeneinander ~
Ja, ich habe den Hashtag auch schon genutzt und ja, ich würde sagen, ich bin einer der Blogger, die gerne helfen, ich teile auch wirklich viel und wer mir auf Instagram oder auf Facebook folgt, sieht, dass ich gerne Gewinnspiele oder andere tolle Beiträge von anderen Seiten / Bloggern / Verlagen / Autoren etc. teile. Ich finde es einfach richtig, dass man das macht, dabei geht es mir auch nicht um ein Dankeschön, aber ich merke, dass sich viele, die meine Story oder auch meine Seite anschauen, darüber freuen, wenn sie dann mal etwas anderes lesen können oder auch die Chance auf einen Gewinn haben, ist in meinen Augen auch nichts dabei.
Leider muss man aber auch so offen sein und ich bekomme das auch mit, dass eben Blogger manchmal nicht nett sind, wenn man sie anschreibt oder eben auch mal gar nicht reagiert, was ich nicht verstehen kann. Ich freue mich immer, wenn mir jemand schreibt oder sich einfach nur bedankt, das ist für mich guter Ton, aber das sieht natürlich jeder anders.
Was in meinen Augen gar nicht geht, aber leider auch immer wieder gemacht wird, ist Bilder zu klauen, immer wieder erlebt man sowas. Auch werden teilweise Rezensionen gleich komplett übernommen und als eigene ausgegeben. Ganz schlimme Art, ich war selber zwar noch nie betroffen, aber man bekommt das immer wieder mal mit. Mehr dazu erfahre ihr unter dem Punkt Rezensionsexemplare.
Neid unter Bloggern ist auch immer wieder ein grosses Thema, natürlich gibt es die, die wirklich gute Seiten führen, viel posten und damit auch viele ansprechen. Nur das Problem des "Gönnen können" gibt es überall, man kann sich davon nicht wirklich freisprechen.
~ Autoren und ihre Eigenarten ~
Also ich finde an sich Autoren wirklich nett, ich hatte bisher wenig das Pech auf Menschen zu treffen, die mir unsympathisch waren.
Beginnen wir mal mit dem Thema Kritik, ich finde Kritik gut und auch wichtig, weil nur wenn ich die Kritik, die ich bekomme, ernst nehme, kann ich es vielleicht ändern. Aber das ist leider nur meine Meinung, ich finde es zum Beispiel störend, wenn ich Fehler im Buch lese oder die Grammatik nicht stimmt, kann alles passieren, aber nicht am laufenden Band und sowas sage ich dann auch offen in meiner Rezension. Alles menschlich, aber für mich eine Kritik, die ich nicht so wirklich schlimm finde, damit aber auch schon angeeckt bin. Ich denke mir aber immer, wenn ich Kritik in einem angepassten Ton mit Belegen anbringe, ist das nichts, was falsch ist.
Über ein Buchthema lässt sich ja vortrefflich streiten, deswegen lasse ich die inhaltliche Wertung hier mal etwas aussen vor, weil das von Buch zu Buch verschieden ist.
Im Übrigen ist niemand ein schlechter Mensch, weil er einen "Beststeller" kritisiert, das kommt auch immer mal wieder vor, dass man dann die Blogger teilweise zerreist, weil sie das Buch eben nicht so toll fanden. Aber gerade das macht es doch spannend, weil jeder von uns anders liest. Nur weil ein Autor schon gute Romane / Thriller etc. geschrieben hat, muss nicht jedes Buch gleich gut sein. Und man soll ja auch offen mit seiner Kritik sein, also da sollte man nie an Herzdrücken sterben.
Ich habe aber durchaus schon von Bloggerkollegen "unmoralische" Angebote mitbekommen, da werden Preise für gute Rezensionen bezahlt oder der Autor gibt genau vor, was dann in der Rezension stehen soll, alles schon mitbekommen und es schockt mich immer wieder. Wenn ich als Autor nicht hinter meinem Werk stehe, habe ich vielleicht den falschen Weg verfolgt und sollte kein Buch schreiben.
Etwas, was unter Autoren auch sehr beliebt zu sein scheint, ist der Rezensionstausch. Vielleicht habt ihr das, liebe Leser, noch nie gehört, aber es gibt durchaus unter Autoren ein sehr spezielles Phänomen, man tauscht praktisch untereinander 5 Sterne (bei mir im Blog sind es ja Rosen) Rezensionen aus, also du gibst mir 5 und dann gebe ich dir auch 5. Klar, viele Verkaufsplattformen orientieren sich an den Sternen, die die Käufer oder Leser geben, damit erhofft man sich eine bessere Sichtbarkeit, auch so eine komische Art, wenn mir etwas gefällt oder ich hinter etwas stehe, muss ich keinen Rezensionstausch machen.
Nur um der Vollständigkeit gerecht zu werden, es gibt natürlich auch den Fall, dass es neidische Autoren gibt, die dann vorsätzlich 1 Sterne Rezensionen verteilen um anderen Autoren zu schaden, das sollte man hier natürlich auch nicht ausser Acht lassen.
Ich finde Ehrlichkeit ist wichtig, ich stehe dazu, dass ich viel nach dem Cover kaufe und bisher hatte ich damit auch wirklich viel Glück, aber mir würde es nie einfallen, nach den Vorgaben des Autors zu schreiben. Mein Blog oder auch meine Seite sind mein Hobby, also entscheide ich, was ich euch hier präsentiere und was nicht. Und da würde es für mich keinen Preis geben, dass ich da von meiner Meinung abrücke.
Im Übrigen sei an dieser Stelle gesagt, dass man sich nicht auf die Empfehlungen von bekannten Autoren verlassen sollte, nur weil der Verlag damit wirbt. Also es mag nicht immer so sein, aber es gibt durchaus Agenturen, die solche Empfehlungen vermitteln, es kann also durchaus sein, dass der Autor, mit dessen Zitat über das Buch man werbewirksam umgeht, das Buch selber nie gelesen hat. Alles schon erlebt und mitbekommen, das ist eine Masche um mehr Bücher zu verkaufen und leider sind die Bücher manchmal eher Mittelmass oder auch darunter.
~ Rezensionsexemplare ~
Ein ganz grosses Thema unter Bloggern, was ich jetzt hier mal dazu setze (es war in der ursprünglichen Diskussion nicht mit drin), weil es etwas ist, was mich persönlich immer wieder nervt. Ich gestehe, ich freue mich auch mal über ein Rezensionsexemplar, keine Frage, aber leider gibt es Menschen, die nur wegen dieses Goodies einen Blog hochziehen. Ich bin schon lange als Bloggerin unterwegs und ich habe nicht wenige Blogs erlebt, die sehr schnell wieder verschwunden waren, wo man dann im Nachhinein hört, dass sie bei dem und dem noch Rezensionen offen hat.
Oder auch, dass man Blogs einfach mal so mit fremden Rezensionen bestückt (was meist sehr schnell auffliegt, aber der Nachweis, wer dann welche Rezension verfasst hat, ist manchmal nicht so einfach) und dann die Verlage abklappert, damit man etwas bekommt. Sehr komischen Vorgeben von einigen Menschen, aber das ist eben diese Sucht nach Anerkennung, die wohl da die Menschen treibt.
Des weiteren ist es leider so, dass grosse Verlage sehr oft 5000 oder mehr Follower verlangen, damit man überhaupt mal in den Genuss eines solchen Exemplares kommt, sieht dann aber auf der anderen Seite auf Instagram oder Facebook gewisse Blogger, die mal eben so die kompletten Neuerscheinungen als Satz geliefert bekommen. Sehr schwieriges Thema in meinen Augen, da sind wir dann wieder beim Thema Follower kaufen, was heute schon Punkt 1 war.
Das hat an sich natürlich auch etwas mit Neid oder Missgunst zu tun, wenn man sagt, warum hat er und nicht ich, aber ich bin einfach an einem Punkt angekommen, wo ich mir sage, wenn ich es nicht bekomme, dann haue ich es auf meine Wunschliste (und ja, die ist gut gefüllt) und wenn ich das Buch mal sehe oder bekomme es als Mängelexemplar oder günstig als 2. Hand Ausgabe, dann ist das für mich auch okay, weil es ändert ja den Inhalt nicht. Dass die Wertschätzung des Buches als Medium schon start abgenommen hat, sieht man ja schon daran, dass man teilweise 6 Monate nach Erscheinen das Buch für einen Bruchteil des Preises als gebrauchtes Buch erwerben kann.
Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal so viel über ein Thema geschrieben habe, aber ich hoffe, ich habe euch damit nicht komplett überfahren.
Wenn ihr mehr wissen wollt, lasst mir gerne einen Kommentar oder eure Meinung da, das würde mich total interessieren.
Alles Liebe,
Katja