Dienstag, 23. November 2021

[Rezension] Marie Hermanson - Der Sommer, in dem Einstein verschwand

Beschreibung: 
Göteborg im Sommer 1923: Zum 300. Gründungsjubiläum findet eine große Ausstellung statt, und über der gesamten Stadt hängt eine magische Atmosphäre der Euphorie und des Umbruchs.
Die junge Journalistin Ellen ergattert ihren ersten Job bei einer Zeitung und kann ihr Glück kaum fassen: Sie wird als Reporterin die Aufregung der Ausstellung einfangen. Als sie eines Nachts eine alarmierende Entdeckung macht, bittet sie den Polizisten Nils Gunnarsson um Hilfe.
Zur gleichen Zeit sitzt Albert Einstein in seinem Berliner Arbeitszimmer. Sein Privatleben steht Kopf, seine Finanzen sind miserabel und er erhält Morddrohungen aus rechten Kreisen. Und ausgerechnet jetzt muss er nach Göteborg reisen, um seine Nobelpreisrede zu halten. Doch es gibt ungeahnte Kräfte, die diese Rede um jeden Preis verhindern wollen ...

Vor der stimmungsvollen Kulisse der Göteborger Jubiläumsausstellung lässt Marie Hermanson in Der Sommer, in dem Einstein verschwand die Goldenen Zwanziger auferstehen und schafft einen turbulenten Roman, spannend und zeitgeschichtlich zugleich.

Details:
Herausgeber: Insel Verlag; 2. Edition (8. März 2020)
Sprache: ‎Deutsch
Übersetzerin: Regina Elsässer
Gebundene Ausgabe: ‎371 Seiten
(auch als E-Book und Taschenbuch verfügbar)
ISBN-10: ‎3458178465
ISBN-13: ‎978-3458178460
Originaltitel: Den stora utställningen
Abmessungen: ‎13.6 x 2.7 x 21.5 cm
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Eigene Meinung: 
Das Cover ist leider etwas schlicht, irgendwie mag es auch nicht richtig zum Buch passen, aber die Schriftarten und auch die Farben sind schön aufeinander abgestimmt. Aber es ist eindeutig kein Coverhighlight.
Wir befinden uns im Buch bei der Weltausstellung in Göteborg, aber zu Beginn auch bei Albert Einstein in Berlin, der eigentlich eine Rede auf der Weltausstellung halten soll, gleichzeitig aber in seinem Leben andere Probleme hat...
Ellen, Albert Einstein und auch Paul Weyland sind als Charaktere schon realistisch dargestellt, aber man sollte hier keine grossen biografischen Bezüge erwarten, das Roman lebt eher von der Vorstellung, damit man den Mordplan einpassen kann und er zum Setting passt. 
Um diesen Plan zu verfolgen, leidet leider die Geschichte sonst ziemlich, es ist so, dass man das Buch weglegt und sich nicht so ganz sicher ist, wie man das Buch finden soll, weil die Idee ist gut, der Klappentext und das Cover auch, aber irgendwie hängt es an der Umsetzung.
Marie Hermanson schreibt sehr flüssig, sie hat einen schönen Sommerroman mit leichten Krimielementen gesponnen, der neben ein paar schönen Episoden aus dem Leben von Albert Einstein, auch ein paar Momente aus der Weltausstellung von Göteborg enthält, aber diese bleiben eher eine Randerscheinung, auch die Themen Nationalsozialismus und Sexismus (natürlich im zeitpassenden Gewand) finden leichte Ansätze. Das Setting ist nicht schlecht gewählt, es lockert alles etwas auf, aber auch die Begeisterung um eine Weltausstellung kann die Unausgeglichenheit des Romans nicht wegmachen. 

Fazit: 
Marie Hermansons Roman ist ein nettes Buch für Zwischendurch, aber kein grosser literarischer Wurf, sie hat viel gewollt, wollte alles in den Roman packen und ist dabei leider an der grossen Aufgabe etwas gescheitert, weil die Themen alle eher nur gestreift werden, man eher weniger in die Tiefe geht und dadurch wird der Roman irgendwie nichts komplettes, es lässt einen recht ratlos zurück. 

Dafür gibt es 3 Rosen: 
Danke an Vorablesen und Insel Verlag für das Rezensionsexemplar. 

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Schön, das Du hier bist!
Über Deine Kommis freue ich mich natürlich sehr. Schreib doch einfach was Dir auf der Seele brennt.
Alles Liebe,
Katja
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