Donnerstag, 17. Oktober 2019

[Kurz-Rezension] Stefan Heikens - Gestern war wieder der Herrgott bei mir: Leopold Bigls Briefe von der russischen Front 1942-1944 (Feldpost)

Beschreibung:
"Wir zogen in ein Kaff, das schon dreimal von den Russen bombardiert wurde, ein. Um ½ 7 Uhr kamen die Hunde wieder, zehn Bomber und drei Jäger. Keine Flieger von uns zu sehen, und keine Flak zu hören. Kamen wie bei einer Parade angeflogen, und warfen ca. dreißig Bomben ab. Fünfzehn in unserer Nähe, in einer Entfernung von 10-15 Metern. Nun da war mir aber anders, da hat die Erde nur so gezittert, um uns spritzte der Dreck, dass es eine Freude war. Waren zwei Mann, siebzehn Pferde und zwei Kinder tot. Jetzt bin ich wieder froh und gesund ..."
Der Wiener Leopold Bigl wird 1942 zur deutschen Wehrmacht eingezogen, und von München aus nach Russland an die Front geschickt. Dort baut er Fernmeldeleitungen, und kann sich die Schrecken des Krieges in den ersten Monaten scheinbar noch recht gut vom Leibe halten. Doch Brief für Brief lässt sich verfolgen, wie sich die Kriegslage über die Monate hinweg kontinuierlich verschlechtert, und wie der Kampf ums nackte Überleben für Leopold immer mehr in den Mittelpunkt rückt.

Details:
Taschenbuch: 276 Seiten
Verlag: Books on Demand; Auflage: 4 (9. März 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3741238414
ISBN-13: 978-3741238413
Größe und/oder Gewicht: 12,7 x 1,6 x 20,3 cm

Fazit:
(Das Buch gibt es inzwischen mit einem neuen Cover, daher bitte nicht wundern, beide Versionen sind gerade bestellbar.)
Das Cover ist sehr schlicht gehalten, man sieht ein Bild von Leopold Bigl, im Hintergrund ist ein Brief angedeutet, das ist alles, aber das reicht auch, weil das beschreibt genau das, was man im Buch zu lesen bekommt.
In dem Buch handelt es sich um originale Briefe, die Stefan Heikens gesammelt hat und in diesem Buch zusammenträgt. Man merkt, wie es den Soldaten ging, es ist so wahnsinnig authentisch und man merkt, dass die Soldaten immer weiter abstumpfen, man ist auch manchmal verwundert, aber der Krieg wird noch schrecklicher, weil die Menschen auch durch die Umgebung verändert werden, sie werden gefühlskalt, es geht ums blanke Überleben und so ist auch erklärbar, warum dann Krieg die Menschen so verändert, das versteht man sich nur über authentische Zeitzeugnisse.
Das Buch ist nichts für schwache Nerven, man bekommt die Schrecken des Krieges sehr nah mit und trotzdem merkt man immer wieder, dass es auch den Menschen um die Lieben zu Hause geht, die Gedanken an sie sind wichtig und halten die Soldaten aufrecht.

Dafür gibt es 5 Rosen:
Danke an Stefan Heikens für das Vertrauen und das Exemplar des Buches. 

1 Kommentar:

  1. Hallo liebe Katja,

    hm, ehrlich das ich das Einzige, was ich persönlich nicht lesen mag....Romane vom/um den Krieg...sorry...

    LG..Karin..

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Schön, das Du hier bist!
Über Deine Kommis freue ich mich natürlich sehr. Schreib doch einfach was Dir auf der Seele brennt.
Alles Liebe,
Katja
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