Sonntag, 18. Oktober 2020

[Kurzrezension] Der Tod & Exitussi - Praktikum beim Tod (Cartoons)

Beschreibung:
Wer beim Tod persönlich ein Praktikum auf Lebenszeit ergattern konnte, hat nicht nur einen zukunftssicheren Job erwischt, macht beruflich was mit Menschen und kommt viel rum, sondern erlebt auch allerhand verrücktes Zeug. Mit ihrer liebenswerten und naiven Sicht auf die Dinge nimmt die rosa Dauerpraktikantin dem oft totgeschwiegenen Tabuthema seine Schwere und bringt selbst die ängstlichsten Seelen zum Schmunzeln. Und ihren Chef regelmäßig an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Im Netz sind die Bilderwitze der rosaroten Kutte längst Kult, nun erscheint das erste Buch mit
ihren gesammelten Werken. Endlich. Wie alles auf der Welt. »Praktikum beim Tod« ist der nächste Sensenstreich des erfolgreichen anonymen Komikerduos.

Auf der Bühne sind Der Tod und seine rosarote Praktikantin auf Lebenszeit Exitussi seit vielen Jahren höchst erfolgreich. Jetzt erscheinen ihre Erlebnisse als Cartoons: ein Death-Comedy-Buch über ein verblüffend komisches Arbeitsleben zwischen Dies- und Jenseits.

Details:
Gebundene Ausgabe: 80 Seiten
ISBN-10: 3947106505
ISBN-13: 978-3947106509
Größe: 18.2 x 1.3 x 20 cm
Herausgeber: SATYR Verlag (17. August 2020)
Sprache: Deutsch
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Fazit:
Das Cover ist schon so schön von Exitussi gezeichnet und auch so zieht sich die Arbeit von Exitussi und dem Tod durch die Tod GmbH durch das Buch, immer mit einem gewissen Augenzwinkern muss man die Cartoons sehen, aber man merkt, dass Exitussi wirklich Talent hat. 
Der Tod und Exitussi sind auf der Bühne ja schon ein super Gespann, sehr gut gesetzter Humor, aber man muss natürlich zugeben, dass auch die Comedy sicher nicht für jeden etwas ist. 
Exitussi zeigt sehr unterschiedlich, dass man vor dem Tod keine Angst haben muss und das man den Tod auch mit Humor nehmen kann. Einige Sachen kennt man schon aus Ihren Programmen, aber das ist ja nicht schlimm, weil man trotzdem über die Aussagen der Cartoons schmunzeln kann. 
Die Zeichnungen sind wirklich schön gemacht und auch so gestaltet, dass man sie auch jüngeren Menschen zeigen kann und damit den Tod etwas verständlich machen kann. 

Dafür gibt es 5 Rosen:

Sonntag, 11. Oktober 2020

[Rezension] Cosima Kincaid - War of Hearts: Ein dunkler Second Chance

Beschreibung:
Bist du mein Untergang? Oder werde ich dich töten müssen, um mein eigenes Leben zu retten?
NATE Ich bin ein skrupelloser Auftragskiller und SIE ist meine größte Schwäche. Niemand kann von mir verlangen, dass ich die Liebe meines Lebens töte, nicht einmal mein Vater.
Ich muss Selene täuschen, ihr das Herz brechen und hoffen, sie nie wieder zu sehen, damit sie für immer vor mir sicher ist.

Doch zehn Jahre später steht sie erneut vor mir. Dieses Mal ist sie es, die eine Waffe auf mich richtet. Der Tod lächelt mich an und ist nie hübscher gewesen. Auch wenn Selene verändert scheint, verwickle ich sie in unser altes Spiel und begehe dabei einen gravierenden Fehler. Denn als mein Vater erfährt, dass ich ihn damals betrogen habe, um Selene zu schützen, beginnt er, sie zu jagen.⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
Du sollst sterben und mit dir alles, was mich jemals zu einem guten Menschen gemacht hat. Wir werden sehen, wer mich am Ende tötet: Meine größten Feinde – oder du.⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
Hat unsere Liebe eine zweite Chance verdient? Oder wird am Ende alles in Flammen aufgehen?

Ein dunkler Second Chance Roman von Cosima Kincaid, der dir den Atem rauben wird! Bist du bereit, dich in einen Killer zu verlieben?
In sich abgeschlossener Einzeltitel

Details:
Dateigröße: 2482 KB
ASIN: B08K4RJCGV
Herausgeber: Federherz Verlag (1. Oktober 2020)
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 220 Seiten
Word Wise: Nicht aktiviert
Sprache: Deutsch
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Hinweis vorab:
Das Buch ist nicht für schwache Nerven und auch nichts für Leser, die keine erotischen Szenen mögen. 

Eigene Meinung: 
Das Cover ist wirklich schön gemacht, die beiden Protagonisten schauen so aus, wie man sie sich nach den Beschreibungen im Buch vorstellt. Das Cover ist in schwarz und gold gehalten, sehr edel und gleichzeitig sehr ansprechend. 
Selene ist eigentlich knallhart, sie hat zwei Seiten, auf der einen Seite im normalen Leben und auf der anderen Seite Auftragskillerin, Nate ist eine Killerdynastie geboren, die keine Gefühle kennt, aber scheint an sich das schwarze Schaf der Familie zu sein. 
Einst waren sie ein Paar, aber es  sollte nicht sein, nun begegnen sie sich wieder, sehr verändert, weil sie sich tief in sich nicht voneinander lösen konnten. Sie sind beide zerbrochene Seelen, die sich nicht ohne einander heilen können. Scheinbar spüren sie das auch, aber wollen es sich beide nicht eingestehen. 
Zehn Jahre später treffen sie wieder auf einander. Nun sind die Gefühle wieder da, aber die Herausforderungen für sie sind grösser und auch gefährlicher denn je. Nicht nur, dass es von Aussen her Gefahren gibt, es ist auch für beide Protagonisten ein Tanz auf dem Drahtseil. 
Cosima Kincaid hat einen sehr flüssigen und einfachen Schreibstil, der sehr viele Details mit einbezieht. Durch den Wechseln zwischen Selene und Nate in jedem Kapitel, kann man beide Charaktere sehr gut kennenlernen. Man versteht sehr gut, warum beide so handeln, wie sie handeln, weil die äusseren Umstände und auch die Vergangenheit sehr auf beide einwirken. Das verleiht der Geschichte auch eine gewissen Tiefe, die sie aber auch braucht, weil man so in den Sog gezogen wird, dass man das Buch schwierig wieder weglegen kann. 

Fazit: 
Man sollte auf jeden Fall hier keine klassische Liebesgeschichte mit Klischees erwarten, weil das efüllt das Buch in keinen Moment. War of Hearts ist ein wirklich spannender romantischer Thriller, der schon durch die Tiefe de Charaktere und auch viele aktionreiche Elemente auszeichnet und dabei so wahnsinnig leidenschaftlich ist. Die Geschichte fesselt den Leser vom ersten Moment an, weil man einfach wissen möchte, was passiert ist und auch wenn man einen Moment braucht, um mit Selene und Nate warm zu werden, sollte man deswegen nicht davon abbringen lassen, diese Geschichte zu geniessen. Man ist überrascht, was sie alles in 220 Seiten verbergen kann, weil die Geschichte rennt vor tollen Momenten über.

Dafür gibt es 4 Rosen:

Freitag, 18. September 2020

[Rezension] Maria Kehlenbeck - Suchtpotenzial

Beschreibung:
Wie wird man einen schönen Mann los, dem man eigentlich nicht nahe genug sein kann?
Umbringen geht in diesem attraktiven Fall sicher nicht. Als Psychiaterin könnte Katja Neumann ihn vielleicht an die unfähige Kollegin überweisen, bei der sie selbst gerade als Patientin im Wartezimmer sitzt.
Doch egal wie mysteriös ihre Erkenntnisse auch sind, es geht so eine unbeschreibliche Anziehung von ihm aus. 

Details:
Taschenbuch: 228 Seiten
ISBN-10 : 3966984725
ISBN-13 : 978-3966984720
Größe: 12.5 x 1.9 x 18.9 cm
Herausgeber : Maria Kehlenbeck (Nova MD); 1. Auflage, Erstauflage (14. August 2020)
Sprache: : Deutsch
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Eigene Meinung:
Das Cover ist mit einem etwas wilden Mix schon ein Hingucker, der knallpinke Hintergrund und dann davor das grüne Sofa und davor noch eine Ente, ein sehr bunter Mix, der sich aber dann im Buch erschliesst.
Katja Neumann, Mama von 3 Kindern und erfolgreich als Fachärztin für Psychatrie ist eigentlich glücklich in ihrem Leben, wäre da nicht das gewisse Etwas, was fehlt und ihr neuer Patient, der ihr Leben komplett durcheinander wirbeln könnte. Doch anstatt ihn dann weiter an einen Kollegen weiter zu überweisen, nimmt sie sich der Herausforderung an.
Doch was eigentlich ganz harmlos beginnt, entwickelt sich schnell zu einer Geschichte, die Katjas Leben eigentlich mit Ansage komplett verdreht und die Fachärztin selber zur Patientin machen soll...
Maria Kehlenbeck schreibt sehr frisch und lustig, man kommt sehr gut durch die Geschichte, weil der Schreibstil einfach klasse ist, auch wenn das Thema etwas ernster angelegt ist. Aber davon sollte man sich nicht scheuen, weil die Autorin versteht es sehr gut, den Leser sehr gut durch das Buch zu führen ohne das trübe Gedanken aufkommen. Ihr Buch spielt komplett im Alltagsleben und man hat das Gefühl, alle Protagonisten können auch Freunde oder Bekannte in unserem Leben sein und das macht die Geschichte einfach sympathisch und gleichzeitig authentisch, trotzdem hat man beim Lesen nie das Gefühl, eine ähnliche Geschichte schon x Mal gelesen zu haben. 
Maria Kehlenbeck schafft es mit ihren vielschichtigen Charakteren schnell ins Herz des Lesers und die Protagonisten werden mit einer gewissen Augenzwinkern gezeichnet, man erlebt die Geschichte aus der Sicht von Katja in der Ich-Perspektive und erlebt wirklich Wendungen in der Geschichte, die man nicht erwartet, wird aber dadurch neugierig auf mehr und so wird das Buch ein echter Paigeturner. 

Fazit:
Suchtpotenzial ist eine sehr lustige und zugleich spannende Geschichte, die einfach mit Humor erzählt wird und trotzdem dabei nicht den Tiefgang verliert. Man kann das Buch sehr gut in einem Rutsch lesen, weil das Buch einen einfach gut unterhält und danach weiss man auch, was die Gans und das grüne Sofa bedeuten. 

Dafür gibt es 4 Rosen:

Danke an Maria Kehlenbeck und Mainwunder für die tolle Aktion rund um das Buch. 

Montag, 7. September 2020

[Nachlese] Wladimir Kaminer liest in der Jungen Garde Dresden

Hallo ihr Lieben,

heute habe ich eine Nachlese für euch und zwar von der Lesung vom Wladimir Kaminer am 22. August 2020 in der Freilichtbühne Junge Garde Dresden. 
Eigentlich ist der Ort für eine Buchlesung ungewöhnlich, weil da eigentlich Konzerte mit bis zu 4000 Zuschauern stattfinden, aber durch die Auflagen im Rahmen der Hygieneverordnung bot es sich da an und so konnte man mal wieder etwas unternehmen und Kultur geniessen. 
Das Konzept der Jungen Garde ist dabei denkbar einfach, jeder muss sitzen, jede 2. Sitzreihe ist dabei gesperrt und dadurch, dass man an sich nicht viele Zuschauer einlässt, verteilt sich das auch sehr gut. 
Wenn man von seinem Platz aufsteht, herrscht Maskenpflicht, wie auch beim Betreten und Verlassen des Geländes, aber es ist jetzt nichts, was man nicht erfüllen könnte. 

Gelesen hat Wladimir Kaminer aus "Rotkäppchen raucht auf dem Balkon" und aus seinem aktuellen Werk, was gerade in der Entstehung ist und sich um Deutschland in der Corona-Krise drehen wird, mich spricht das Buch jetzt schon an, aber ich bin auch bekennender Fan seiner Bücher. 
Ihr seht es schon auf den Bilder, die Lesung ist leider halb ins Wasser gefallen, es hatte den halben Tag schon geregnet und so bin ich im Regen zur Jungen Garde aufgebrochen und auch dort wurde das Wetter erstmal nicht besser. 

Erst im 2. Teil der Lesung wurde das Wetter etwas besser, es kamen zwar immer noch Tropfen mal vom Himmel, aber das war immer noch besser als der ergiebigen Landregen, den wir vorher hatten. 
Deswegen sind die Bilder auch nicht so wirklich gut geworden, weil ich zwischen Schirm, Handy und sich nicht komplett durchweichen lassen, etwas hantieren musste, aber es hat sich gelohnt, also finde ich. 

Natürlich konnte ich nicht widerstehen und habe mir 2 Bücher von ihm mitgenommen, ich liebe seine Bücher und seine Art des Schreibens wirklich und packe euch natürlich auch die Klappentexte zu den Bücher mit dazu. :) 

"Rotkäppchen raucht auf dem Balkon"
Verstehe einer die Kinder. Oder die Großeltern. Die einen werden erwachsen, kaufen sich Leitz Ordner für Handyverträge und schwören dem billigen Fusel ab, der gestern noch zu jeder Party gehörte. Die anderen haben eine kindliche Freude daran, die Welt neu zu erobern und ihre Grenzen auszuloten. So mancher Jugendliche bleibt hingegen lieber zu Hause, um zwischen Kühlschrank und Computer nach sich selbst zu suchen. In seinen neuen Geschichten beschreibt Familienmensch Wladimir Kaminer das komplizierte Verhältnis der Generationen mit viel Liebe und Humor.

"Die Kreuzfahrer"
»Reisen ist, wie beim Gärtnern auf die Harke zu treten. Man spürt, dass man lebt.« Wladimir Kaminer

Mit Witz und Neugier erzählt Wladimir Kaminer von seinen Erlebnissen als Kreuzfahrer.
Ein Kreuzfahrtschiff ist eine ganz eigene Welt. Der Reisende betritt eine schwimmende Oase des Glücks mit Bar, Tanzabenden und dem reibungslosen Übergang von einer Mahlzeit in die nächste. Und natürlich mit jeder Menge neuer Bekanntschaften. Aber auch an Land gibt es viel zu entdecken: von Putin-Schokolade in St. Petersburg, über falsche Götter auf der Akropolis bis zu verrückten karibischen Taxifahrern. Und wer könnte schöner davon erzählen als Wladimir Kaminer, Kreuzfahrer aus Leidenschaft?

Beide Bücher sind natürlich auch signiert, gibt es zu sehen auf Instagram oder dann später in der Rezension. :) 

Alles Liebe,
Katja

Alle Bilder: © Katja Ertelt, 2020

Montag, 31. August 2020

[Rezension] Camilla Sten - Das Dorf der toten Seelen

Beschreibung:
Stranger Things meets Scandinavian Crime
Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor 60 Jahren verschwanden unter ungeklärten Umständen alle Bewohner von einem Tag auf den anderen. Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist. Mit ihrem Team bricht sie zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot. Wer ist außer ihnen noch in Silvertjärn? Was ist damals passiert? Und vor allem: Werden Sie diesen grausamen Ort lebend verlassen?
Das erste Buch von der Tochter der Bestsellerautorin Viveca Sten!

Details:
Broschiert : 448 Seiten
Herausgeber: HarperCollins; 1. Auflage (5. Mai 2020)
Originaltitel: Staden
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3959674236
ISBN-13: 978-3959674232
Größe: 13.7 x 3.8 x 21.6 cm
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Eigene Meinung:
Das Cover sieht sehr spannend aus, es wirkt wie in einer Fotografie aus einem alten Film, etwas verschwommen und durch die Wahl der Farben Schwarz, Grau (in Abstufungen) und Weiss passt es auch in die Zeit des Verschwindens der Einwohner. 
Alice Lindstedt hat einen grossen Plan, sie will ihren ersten Dokumentarfilm drehen, über Silverjähn, ein Ort, der von heute auf morgen ausgestorben war und die sie vor allem wegen der Geschichte ihrer eigenen Oma fasziniert. Doch nicht nur die alte Geschichte macht den kleinen Ort zu einem perfekten Ort für den Thriller.
Die Entwicklung von Alice innerhalb des Buches ist allerdings etwas mau, sie ist am Anfang wirklich taff, aber sobald die Crew in Silvertjähn ist, wird sie mehr eine Mitläuferin, was bedingt durch ihre eigene Vergangenheit ist. Auch die andere Charakter sind leider keine wirklich ansprechenden Protagonisten und die männlichen Charaktere bleiben blass am Rand.
Die Kapitel wechseln sich zu Beginn zwischen damals und jetzt ab, wobei die Kapitel im Damals schon anschaulicher ausgeschmückt sind. Doch leider kann dieser gute Beginn nicht durchgehalten werden, was das Buch im Fluss auch etwas stört. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber das Ende ist schon etwas zu surreal, das hätte man etwas anders anlegen können.
Camilla Sten schafft es durchaus in ihrem Buch gruselige Orte zu schaffen, allein schon Silvertjähn hat diesen Anstrich und das nicht nur, weil der Ort von heute auch morgen komplett ausgestorben war. Auch die Ereignisse, die innerhalb der Filmcrew geschehen, lassen den Leser immer wieder einen kalten Schauer über den Rücken jagen, wobei einige Elemente schon sehr an Low Buget Horrorfilme erinnern. Da hätte man mit etwas mehr Raffinesse mehr rausholen können, wobei man hier bedenken sollte, dass es sich um den Erstling der Autorin handelt. 

Fazit:
Camilla Stens Debütthriller wartet mit einer spannenden Idee auf und schreibt auch sehr anschaulich und wortgewandt. Der Plot der Geschichte ist gut, aber die Umsetzung lies leider etwas zu wünschen übrig, zu schnell wurde klar, was in dem kleinen Örtchen passiert ist und dadurch brach der Spannungsbogen leider ab. Unglücklicherweise sind auch die Charaktere, allen voran Alice, nicht wirkliche Sympathieträger und so wird die Geschichte etwas zäh. Auch wäre an einigen Stellen noch einiges an Potenzial da gewesen, was leider verschenkt wurde, wobei man bei einem Debütroman nicht so streng sein sollte. 

Dafür gibt es 3 Rosen:

Mittwoch, 19. August 2020

[Nachlese] Frank Goldammer liest im Rudolf Harbig Station aus "Zwei fremde Leben"

Hallo ihr Lieben, 

heute habe ich eine Nachlese für euch und zwar war ich am 13. August bei der Open Air Lesung vom Frank Goldammers neusten Buch "Zwei Leben" im Rudolf Harbig Station Dresden. :) 
Ja, ihr lest richtig, die Lesung war auf der VIP-Bühne, so konnte man ohne Probleme den Abstand einhalten und trotzdem mal wieder Literatur geniessen. 
Die Lesung war sehr schön, ich habe für euch ein paar Bilder gemacht, damit ihr dann auch einen Eindruck bekommt. 
Frank Goldammer hat wie immer einige Passagen erzählt, gleichzeitig hat er auch einiges über die Recherche zu dem Buch erzählt und das war natürlich auch interessant, weil das Thema der Zwangsadoptionen in der DDR ist ja eins, was immer wieder mal in den Medien auftaucht, also zumindest bei uns, weil immer wieder Menschen ihre Kinder oder Kinder ihre Eltern suchen. 

Die Lesung war in zwei Teile geteilt, mit einer Pause von 30 Minuten, das war auch gut so, weil es war doch recht warm im Station und da braucht man dann auch zwischendurch eine Erfrischung. :) 
Das letzte Bild ist an sich das Abschlussbild, also es war dann schon etwas dunkler im Station geworden. 

Hier für euch nochmal das Buch als kleine Vorstellung:
Darum geht es in dem Buch: 
Ein verschwundenes Kind und die lebenslange Suche nach der Wahrheit

Ricarda Raspe und ihr Verlobter freuen sich auf ihr erstes Kind. Doch dann geht bei der Geburt in der Dresdner Klinik etwas schief − und es heißt, Ricardas Baby sei tot. Laut Vorschrift darf sie es nicht einmal mehr sehen. DDR-Alltag im Jahr 1973. Aber Ricarda glaubt nicht an den Tod ihres Kindes. Sie glaubt vielmehr an eine staatlich angeordnete Kindesentführung. Auch der Polizist Thomas Rust, der zufällig Zeuge des dramatischen Vorfalls wurde, hegt diesen Verdacht und stellt Recherchen an, die ihn in höchste Gefahr bringen. Erst 17 Jahre später laufen die Fäden zusammen, als die junge Claudia Behling jene Frau sucht, die sie nach ihrer Geburt weggegeben haben soll – ihre Mutter.

Also schon der Klappentext ist nichts für schwache Nerven, das muss ich wirklich sagen. Mir ist das Thema der Kindswegnahme oder auch Zwangsadoptionen in der DDR nicht fremd, ich hatte dazu in meinem Studium schon einige Sachen, aber für Menschen, die sich damit noch nie auseinander gesetzt haben, ist das Buch schon ein Einblick in die nicht so heile Welt der DDR. Das sollte man sich auch vorher vergegenwärtigen, denn auch wenn es ein fiktiver Roman ist, ist das Thema an sich sehr gut umgesetzt, weil auch die Aufarbeitung dieser Vorgänge sind teilweise bis heute nicht abgeschlossen. 

Meine Ausgabe habe ich mir natürlich signieren lassen, aber die zeige ich euch dann bei der Rezension mit, weil ich das Buch auch aktuell lese. :) 

Natürlich habe ich auch ein paar Bilder aus dem leeren Stadion gemacht, aktuell gehen ja nur Geisterspiele und das hatte schon was, so ein komplett leeres Station vor sich stehen zu haben. :) 

Wart ihr schon mal in einem Station bei einer Lesung? 

Alles Liebe,
Katja

Alle Bilder: © Katja Ertelt, 2020

Samstag, 8. August 2020

[Rezension] Nataša Dragnić - Jeden Tag, jede Stunde

Beschreibung:
Sechzehn Jahre haben Dora und Luka sich nicht mehr gesehen, obwohl sie einmal unzertrennlich waren: Wunderschöne Sommertage verbrachten sie als Kinder miteinander, am Felsenstrand des kleinen kroatischen Fischerdorfes, in dem sie aufwuchsen. Doch dann zogen Doras Eltern nach Frankreich, und Luka blieb allein zurück. Als Mittzwanziger treffen sie sich nun überraschend in Paris wieder, und es ist klar: Sie gehören zusammen. Drei glückliche Monate folgen, aus denen ein gemeinsames Leben werden soll. Nur kurz will Luka in die Heimat zurück, um ein paar Dinge in Ordnung zu bringen – und dann meldet er sich nicht mehr …

Details:
Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: btb Verlag; Auflage: Genehmigte Taschenbuchausg., 1. Aufl. (9. Mai 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442743974
ISBN-13: 978-3442743971
Größe: 11,9 x 2,3 x 18,7 cm
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Eigene Meinung: 
Das Cover ist recht nett gemacht, wir sehen eine Frau am Meer, die Frau könnte durchaus Dora sein und das Meer das Meer hinter dem kroatischen Fischerdorf, aus dem Dora und Luka stammen, also ist das Cover passend gewählt, aber sicher kein Highlight. 
Dora und Luka sind noch Kinder als sie sich das erste Mal begegnen und verlieren sich dann durch den Wegzug von Doras Familie nach Frankreich aus den Augen, treffen sich aber Jahre später in Paris wieder, aber dann läuft nichts, wie geplant...
Mit Dora und Luka schafft Nataša Dragnić zwei wirklich sehr liebenswerte Charaktere, die man wirklich ins Herz schliesst, sie schaffe es, die Handlung wirklich gut zu tragen und bringen es nah an den Leser heran.
Man darf das Buch auf keinen Fall als klassischen Liebesroman sehen, es ist eher so, dass es eine Reise zu sich selbst ist, weniger mit dem Ziel, einen klassischen Liebesroman nah zu kommen. Man erlebt eine Vertrautheit von Kindesbeinen an bis ins Erwachsenenalter, die auf eine Probe gestellt wird, weil sich Menschen im Laufe des Lebens einfach verändern. 
Der Schreibstil von Nataša Dragnić ist etwas speziell, er ist nicht zu kitschig oder zu blumig, sie schreibt klar auf ihr Ziel zu und das merkt man auch. Manchmal trägt sie etwas dick auf mit den Emotionen, aber das kann man leicht verzeihen. 
Zeitweise ist der Roman dennoch etwas zäh, was aber nicht an einem ungeübten Schreibstil liegt sondern eher an den sehr langen Sätzen. Diese ziehen sich von der ersten Seite an durch und man muss sagen, manchmal wäre ein Punkt besser als ein weiteres und gewesen. Das macht das Buch einfach etwas zäh und man muss beim Lesen einiges an Konzentration aufbringen. 

Fazit: 
Nataša Dragnić schafft ein sehr spannendes Buch mit tollen Charakteren, einer recht guten Handlung, aber man muss beim Lesen wirklich etwas Ausdauer beweisen, weil die Satzstruktur doch etwas fordernd ist und man manchmal mit Kitsch etwas überrannt wird, trotzdem ist es ein wirklich lesenswertes Buch, was man immer wieder als Buch für Zwischendurch nehmen kann, nur eben sollte man sich vorher gewahr sein, dass man das Buch einfach auf sich wirklich lassen muss und sich nicht von den langen Sätzen abschrecken lassen sollte. 

Dafür gibt es 4 Rosen: